Bilder und Reiseberichte von Moni und Roli

Botswana – von unten

Während wir in Maun noch über das Okavango-Delta geflogen sind, dürfen wir jetzt unter die Erde gehen. Beim Senyati Safari Camping gibt es einen Bunker, von dem aus man die Tiere am Wasserloch aus Bodenhöhe und im Abstand von wenigen Metern beobachten kann. Am Morgen und am Abend sind wir natürlich in dem Loch und machen viele Fotos. Zwischendurch jagen sich die Elefanten im Kampf ums erfrischende Nass, so dass wir mächtig eingestaubt werden. Da sind nämlich keine Fenster, sondern nur 20cm grosse Löcher, durch die wir fotografieren. Zwischendurch steckt auch mal ein Dickhäuter seinen Rüssel rein, um zu erschnüffeln, ob es da was Fressbares gibt.

Auf der Hunters-Road geht es Richtung Süden. Die Strasse wird nicht mehr fürs Jagen benutzt, seit Botswana die Jagd im ganzen Land verboten hat. Einzig Wilderer sind hier vielleicht noch am Werk. Man sagt uns, dass deswegen das Militär präsent sei und uns vielleicht auf die Hauptstrasse zurück schickt. Wir sehen aber weder Jäger noch Armee, dafür eine schöne Landschaft, die mit ihren Farben einiges fürs Auge zu bieten hat.

Die Makgadikgadi-Salzpfanne ist die grösste Afrikas. Die erkunden wir natürlich gerne, wir waren noch nie auf einem Salzsee mit dem eigenen Auto. Auf Kukonje-Island, der einzigen echten Insel, campieren wir gratis weil der Camping noch nicht fertig gestellt ist. Auf Kubu-Island (oder neuerdings Lekhubu-Island), die eigentlich eine Halbinsel ist, sind die Camping-Einrichtungen in einem schlechten Zustand. Die einzigartige Landschaft mit felsigem Grund, Baobabs und Aussicht auf den Salzsee entschädigen dafür umso mehr.

Die Route Richtung Norden führt abermals durch Salzpfannen in den Makgadikgadi-Nationalpark. Wir durchqueren den NP von Ost nach West wo der Boteti-River eine natürliche Grenze bildet. Erst entlang des Flusses beobachten wir eine grössere Anzahl von Tieren. Herden von Zebras, Elefanten und Antilopen ziehen umher. Wir sehen nicht zum ersten Mal afrikanische Wildhunde, aber hier können wir sie auch fotografieren. Mit ihrem fleckigen Fell sind sie eigenartig schön. Auf die Gruppe treffen weitere Wildhunde. Sie begrüssen sich so freudig, wie wir das nur von unseren Haustieren kennen.

Von der Hauptpiste führen immer wieder Wege direkt an den Fluss. Beim Wiederaufstieg über die flache Böschung bleiben wir im Sand stecken. Das ist uns auf der bisherigen Reise noch nie passiert. Wir probieren mehrmals vor und zurück, aber das Auto gräbt sich immer wieder ein. Auch die Sperren helfen nicht. Die nächste Option heisst Luft ablassen auf 1 bar. Danach gehts so problemlos weiter wie wenn nichts gewesen wäre und wir haben eine Erfahrung mehr gemacht.

Das nächste Abenteuer ist die Fähre über den Boteti-River. Die selbst zusammengeschweisste Konstruktion wird von zwei Aussenborder-Motoren angetrieben. Je einer pro Fahrtrichtung. Abenteuerlich ist das natürlich nur für uns Europäer. Die Fähre hat in ihrem täglichen Einsatz längst bewiesen, dass sie funktioniert. Während der Überfahrt müssen wir unser Auto noch etwas rückwärts fahren, sonst dreht die Schraube in der Luft und das Ding ist unmanövrierbar. Zum Glück fliesst der Boteti nur langsam und die verlorenen Meter sind schnell wieder wettgemacht.

Am anderen Ufer liegt gleich der Tiaans-Camp. Der Kassier vom Nationalpark ist froh, dass wir so nah campieren. Er konnte nämlich die Gebühr noch nicht verlangen, weil das Quittungsbuch gerade voll war. Und beim Parkeingang konnten wir nicht bezahlen, weil der Kassier gerade nicht da war. So kommt er uns am nächsten Morgen beim Frühstück auf dem Camp besuchen. Das ist Afrika.

Das Herz der Kalahari-Wüste ist der CKGR (Central Kalahari Game Reserve). Game steht immer für Wild bzw. Wildtiere und hat nichts mit Spielen zu tun. Der CKGR ist also, wie die meisten anderen Parks auch, ein Wildtierreservat. Obwohl unsere Reise-Bücher behaupten, man müsse alles im Voraus buchen und bezahlen, gehen wir spontan und ohne Reservation in den Park. Am Gate ist es dann auch kein Problem, Campingplätze für mehrere Nächte zu buchen und zu bezahlen. Der Ranger gibt uns viele wertvolle Informationen und bittet uns, Sichtungen von Löwen, Leoparden, Wildhunden und Geparden mit Standort und Datum zurückzumelden. Leider bekommen wir keine der vier Arten zu Gesicht. Mit Antilopen, Echsen, Schildkröten, Löffelhunden und diversen Vögeln werden wir dafür umso reicher belohnt.

Mit einer etwas grösseren, aber nicht minder abenteuerlichen Fähre gelangen wir über den Zambezi-River nach Sambia. Neues Land, neue Abenteuer. Freut euch auf den nächsten Reisebericht!

  • Car-Wash in Kasane.
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    So nah kommt man selten ran.
  • Schon mal einem Elefanten in die Nase geschaut?
    Am nächsten Morgen tummeln sich Affen am Wasserloch.
    Durst haben sie alle.
  • Auf der Hunters-Road freuen wir uns über die abwechselnden Farben der Erde.
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    Auf der Hunters-Road werden wir zwischendurch auch an Australien erinnert.
  • Auf dem Elephant-Sands-Camp kommen wir den Dickhäutern erneut sehr nahe.
    Gelegenheit für Detailaufnahmen...
    ... und Portraits.
  • Auf der Fahrt zur Kukonje-Island.
    Aussicht von Kukonje-Island aufs Festland.
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  • Auch auf Kubu-Island stehen Baobab-Bäume.
    Dieses Foto ist eine Langzeitbelichtung bei Vollmond. Siehst du die Sterne?
    Salzpfannen trocknen nie ganz aus.
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    Wir gönnen uns ein Spaziergang. Es ist wie auf einem Schneefeld, nur wärmer.
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  • Dieser Wasservogel heisst Hammerkopf.
    Afrikanische Wildhunde sieht man nicht jeden Tag...
    ...Zebras und Elefanten schon eher.
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    Fähre über den Boteti-River.
    Kann uns jemand sagen, was das für eine Echse ist? Haben sie im CKGR gefunden.
  • Bat-eared Fox oder Löffelhund.
    Landschaft im CKGR.
    Haben wir auch noch nicht oft angetroffen. Steenbok oder Steinböckchen.
  • Oryx sind wiederum weitverbreitete Antilopen.
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  • Auf ein neues Abenteuer: Die Fähre über den Zambezi nach Sambia.

9 Kommentare zu “Botswana – von unten

  1. Bernadette

    Der Affenbrotbaum ist sehr schön, wie lange steht er wohl schon dort? Ganz putzig ist das Äffchen unter dem Baum! Normalerweise sind diese doch auf dem Baum?! 🙂
    Brüederli din RB esch weder mol sehr guet ond spannend. Ond Fotis sowieso. D’Stärne gsed mer guet, aber de Vollmond ned…….
    Mer freued üs uf de nöchscht RB. Reised guet!

    Grüessli Schwoscht

  2. Yvonne Schäpper

    Hoi zäme
    ech freu mi au immer über jede Bricht mit Fotene. Es esch spannend z’läse und mer fühlt sich „fascht“ au debi. D’Elefanteportraits sind mega glunge!
    Witerhin veli schöni und gueti Abentür.
    Liebe Gruess
    Yvonne

  3. Hafner Jasmin

    Woow hammer Föteli!!
    Wie lang siter no onterwägs?
    Be im Novämber in Mosambik ond Südafrika☺️.
    Wönsche euch witerhen ganz vöu schöni, onvergässlechi Momänt!

    Liebs Grüessli Jasmin

  4. Lilo Kaeser

    Hallo zäme
    Natürlich lesen wir mit grösster Freude eure Berichte und schauen staunend die Bilder an. Ist schon sagenhaft, so zu reisen… Geniesst es, passt auf euch auf und tragt dem Auto Sorge. Liebe Grüsse
    Lilo und Dani

  5. Marietta

    Hallo ihr zwei! Jetzt muss ich euch doch endlich auch mitteilen, wie gerne ich eure Reiseberichte lese und die grandiosen Bilder dazu geniesse. – ausserdem habe ich gerade eine freudige Nachricht aus Pfaffnau erhalten ‍‍‍ weiterhin gute Reise! Marietta

  6. Peter

    Wod ou
    hallo zusammen, es ist länger her wo ich mich bei euch meldete.. ;( nun ist es kalt, der Schnee liegt vor der Tür und ich bin wieder bei euch in der Wärme. Wir haben jetzt den Flug gebucht, Reiseablauf start Windhook – Etosha – Okawango Delta…. 🙂 wie gesagt, wir warten auf euch um mit euch die neusten Fotos zu besprechen…hihi.. Es macht spass eure Fotos bei jeder Gelegenheit ansehen zu dürfen, ich freue mich auf unsere Reise und mit euren Einblicken werde ich nur noch kribeliger. Mir gefallen die Fotos mit den spezial Fähren.. die Schildkröte am Strassenrand und immer wieder die Aufnahmen der Dickhäuter… Ihr seit immer gut gelaund und scheint es spassig zu haben, seit mal ehrlich, wann habt ihr am meisten zoff? Am Morgen beim Wasserloch „Zähneputzen“ oder am Abend beim Abwasch…
    Brigitte ist immer noch unsicher wegen der Malaria, wie sieht ihr das, könnt ihr da was darüber erzählen, Typ…. Nun mache ich mich ans Frühstück „Butterzopf mit Konfi und Kaffee“ und dann gehts ab mit den Hunden in den Schnee, brrr es ist kalt da draussen.. Wir wünschen euch weiter hin eine sichere und spanende Fahrt, liebe Grüsse aus der Schweiz von Stöckli`s

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